Anhalt
Daten im Jahr 1925 | ||
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Landeshauptstadt : | Dessau | |
Fläche : | 2299 km² | |
Einwohner : | 351.045 | |
Bevölkerungsdichte : | 153 Einwohner/km² | |
Stimmen im Bundesrat bzw. Reichsrat : | 1 | |
Kfz-Kennzeichen : | A | |
Karte | ||
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Das Land Anhalt entstand im 11. / 12. Jahrhundert als Besitz des Adelshauses der Askanier und war Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation . Es wurde im Laufe der Zeit mehrfach durch Erbteilung zersplittert (unter anderem in Anhalt-Dessau, Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Zerbst und diverse weitere).
Das erste vereinigte Fürstentum Anhalt entstand 1570 . Bereits 1603 wurde es aber wieder in die Kleinstaaten Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Zerbst und Anhalt-Plötzkau (1611, durch Teilung des Fürstentums Anhalt-Bernburg) aufgeteilt.
1665 übernahm die Anhalt-Plötzkauer Fürstenlinie, nach Aussterben der Anhalt-Köthener, deren Fürstentum. Das Anhalt-Plötzkauer Teilfürstentum fiel an Anhalt-Bernburg zurück. 1797 wurde Anhalt-Zerbst, nach Aussterben der Zerbster Fürstenlinie, auf die anderen anhaltischen Fürstentümer aufgeteilt.
1806 wurden die verbleibenden Staaten Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen zu Herzogtümern erhoben.
1863 kam es mit dem Erlöschen der Linien in Köthen und in Bernburg zum Zusammenschluss der Herzogtümer zu einem vereinigten Herzogtum Anhalt mit Dessau als Hauptstadt . 1866 trat Anhalt dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. Im Bundesrat in Berlin hatte es eine Stimme.
1918 wurde Anhalt zu einem Freistaat in der Weimarer Republik .
Bei den Landtagswahlen im April 1932 wurde die NSDAP mit 15 Mandanten (6 Mandatsträger waren aus Dessau) stärkste Fraktion. Mit Hilfe der bürgerlichen Rechten wurde im Mai Alfred Freyberg (NSDAP) zum Ministerpräsidenten einer NSDAP/ DNVP -Koalition gewählt. Freyberg war der erste nationalsozialistische Ministerpräsident in Deutschland. In der Folge musste unter anderem das Bauhaus in Dessau seinen Lehr- und Forschungsbetrieb einstellen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zum kurzzeitigen Zwangszusammenschluss mit der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen zum Land Sachsen-Anhalt in der Sowjetischen Besatzungszone . Dieses Land hatte aber nur kurz Bestand: Nach der Gebietsreform 1952 wurde das Land Sachsen-Anhalt aufgeteilt und der ehemals anhaltische Teil gehörte danach zu den Bezirken Halle und Magdeburg in der DDR .
Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde das Land Sachsen-Anhalt in leicht veränderten Grenzen wieder errichtet und mit der Kreisreform 1994 gibt es innerhalb des Landes Sachsen-Anhalt nunmehr auch einen Landkreis Anhalt-Zerbst, so dass der historische Name "Anhalt" nicht nur im Landesnamen, sondern auch in einem Kreisnamen weiter lebt. In der Evangelischen Kirche entspricht das Gebiet der Evangelischen Landeskirche Anhalts noch heute dem ehemaligen Herzogtum bzw. Freistaat.
Politik
Staatsoberhäupter
Die Staatsoberhäupter waren bis zum Ende des ersten Weltkriegs 1918 die Herzöge von Anhalt: siehe auch Askanier
- 1863 bis 1871 : Leopold IV. (* 1794 - †1871)
- 1871 bis 1904 : Friedrich I. (* 1831 - †1904)
- 1904 bis 1918 : Friedrich II. (* 1856 - †1918)
- 1918 bis 1918 : Eduard (* 1861 - †1918)
- 1918 bis 12. November : unter Vormundschaft d. Regenten Aribert, Joachim Ernst (* 1901 - †1947)
Staatsminister
Vorsitzende des Herzoglich-Anhaltischen Staatsministeriums beziehungsweise Staatsminister waren:
- 1863 bis 1868 : Carl Friedrich Ferdinand Sintenis, (* 1804 - †1868)
- 1868 bis 1875 : Karl August Alfred von Larisch, (* 1819 - †1897)
- 1875 bis 1892 : Anton von Krosigk, (* 1820 - †1892)
- 1892 bis 1902 : Kurt von Koseritz, (* 1834 - †1902)
- 1903 bis 1909 : Johann (Hans) Nikolaus Michael Louis von Dallwitz , (* 1855 - †1919)
- 1910 bis 1918 : Ernst von Laue
- 1918 bis 1918 : Max Gutknecht, (* 1872 - †1946)
Ministerpräsidenten
Die Präsidenten des Staatsrates 1918 – 1922 bzw. Ministerpräsidenten des Freistaates Anhalt 1922 – 1933 bzw. Landes Anhalt 1933 – 1945:
- 14. November 1918 bis 23. Juli 1919 : Wolfgang Heine (* 1861 - †1944), SPD
- 23. Juli 1919 bis 9. Juli 1924 : Heinrich Deist (* 1874 - †1963), SPD
- 9. Juli 1924 bis 25. November 1924 : Willy Knorr (* 1878 - †1937), DNVP
- 25. November 1924 bis 21. Mai 1932 : Heinrich Deist (2. Amtszeit)
- 21. Mai 1932 bis 8. Januar 1940 : Alfred Freyberg, NSDAP
- 8. Januar 1940 bis April 1945 : Rudolf Jordan
Reichsstatthalter
Reichsstatthalter fĂĽr Anhalt und Braunschweig mit Sitz in Dessau:
- 6. Mai 1933 bis 23. Oktober 1935 : Wilhelm Loeper
- November 1935 bis 20. April 1937 : Fritz Sauckel
- 20. April 1937 bis April 1945 : Rudolf Jordan
Verwaltungsgliederung des Landes Anhalt bis 1945
- Stadtkreis Bernburg (seit 1933 )
- Stadtkreis Dessau (seit 1933 )
- Stadtkreis Köthen
- Stadtkreis Zerbst (seit 1935 )
- Landkreis Ballenstedt
- Landkreis Bernburg
- Landkreis Dessau-Köthen
- Landkreis Zerbst
Daten
- Landesfarben : rot - grĂĽn - weiĂź
- Bevölkerung: 193.046 ( 1864 ), 431.422 ( 1939 )
- Städte: Ballenstedt, Gernrode, Gröbzig, Günthersberge , Harzgerode, Hoym
Bernburg , GĂĽsten, Hecklingen, Leopoldshall , Nienburg, Sandersleben
Dessau, Radegast, Raguhn, Roßlau , Köthen , Zerbst, Coswig - Exklaven: Alsleben , Groß- und Klein-Mühlingen, Dornburg, Tilkerode
- Preußische Enklaven: Löbnitz a. d. Linde, Repau, Pösigk, Priorau
1942 wurden die preußischen Gemeinden Löbnitz a. d. Linde, Repau, Pösigk, Schierau, Priorau, Möst und Goltewitz in das Land Anhalt eingegliedert sowie die Gemeinden Tilkerode, Unterwiederstedt und Wadendorf in die Provinz Sachsen des Landes Preußen ausgegliedert.
Bevölkerung und Fläche
436.213 Einwohner; 2314 km² (Mai 1939)
Weblinks
- Die Geschichte Anhalts
- Herzogtum Anhalt
- Herzogtum Anhalt (Kreise und Gemeinden) 1910
- Geschichte des Landes
Literatur
- Johannes Janssonius: Das FĂĽrstentum Anhalt und das Erzbistums Magdeburg - 1647, Historische Karte: Principatus Anhaldinus et Magdeburgensis Archiepiscopatu, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, Reprint 1647/2003, ISBN 3-932554-92-2
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Wikipedia
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